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Entsorgung von Grossküchenabfällen

Früher zahlte der Schweinezüchter gutes Geld für Küchen- und Speisereste. Heute verlangt er rund zehn Franken für einen vollen "Sauchübel".

Im Vergleich mit der EU ist die Entsorgung dennoch paradiesisch billig. Das dürfte sich ändern.

"Die Verfütterung von Speiseresten mit Fleischanteilen an Klauentiere ist verboten", zitiert Grossküchenplaner Willi Schürch geltendes EU-Gesetz. Und fügt an: "In spätestens 3 Jahren gilt das Fütterungsverbot auch bei uns".

Das hat Konsequenzen für die Schweizer Gastronomen: der "Sauchübel", die bequeme Entsorgung der Speisereste via Schweinezüchter, wird illegal. Mit dem restlichen Abfall soll der so genannte "Nassmüll" aber auch nicht entsorgt werden.

Als Alternative bliebt die anaerobe Vergärung und Verarbeitung zu Biogas. Willi Schürch: "Dem Gärtank gehört die Zukunft. Besonders die Gemeinschaftsgastronomie wird ihn brauchen." In Kantinen, Spitälern und Heime fallen die meisten Speisereste an. Die Kosten für diese Zukunft sind hoch:
ab 150 000 Franken für Gärtank, und rund 350 Franken pro Tonne Abfall für die Entsorgung. "Die Betriebe sollten über gemeinsame Anlagen nachdenken." schlägt Schürch vor.

So können Sie Nassmüll - heute noch - entsorgen
Küchenabfälle und Speiseresten enthalten viel Wasser und teilweise auch Öl. Deshalb sollten sie nicht verbrannt, sondern separat entsorgt werden. Das sind die Möglichkeiten:

Kompostieren:
ist nur für nicht gesalzene Küchenabfälle geeignet. Gekochtes gehört deshalb nicht auf den Kompost. Wer selber kompostiert muss aufpassen, dass er mit dem Abfall keine Ratten und Mäuse verpflegt.

Schweinemast:
Der "Säulipuur" braucht eine Lizenz vom BAG und Bvet sowie kantonale Bewilligung und verlangt für 40 Liter entsorgte Speisereste 8 bis 12 Franken. Die Reste müssen gekühlt aufbewahrt werden. Der Wirt ist haftbar, wenn er seinen "Sauchübel" einem Bauer ohne Bewilligung weitergibt!

Vergären:
Der Nassmüll wird direkt im Betrieb in einen Hauptspeicher geschüttet. Der vorgegärte Müll wird von Tanklastwagen in eine Biogasanlage gebracht. Das dort gewonnene Gas wird ins öffentliche Netz eingespeist. Eine Tonne Abfall ergibt rund 140 Kubikmeter Gas. Das entspricht dem Brennwert von 102 l Dieselöl.

Vorteil:
Saubere Entsorgung im Betrieb, auch nach EU-Normen gesetzeskonform.

Nachteil:
Der Preis! Der Speichertank im Betrieb kostet rund 150 000 Franken, die Entsorgung pro Tonne Nassmüll rund 350 Franken.

weitere Infos:
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